Weinbau in Keltern: Gemeinde Keltern

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Die Weinberghütte der Gemeinde hat einen Namen

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Die Weinberghütte der Gemeinde hat einen Namen

Walter Appenzeller-Weinberghütte

Die Weinberghütte in Dietlingen wurde schon vor einiger Zeit von der Gemeinde Keltern errichtet. Seither wird sie mit ihrem weiten Blick ins Tal, dem großen Holztisch und den Bänken von Spaziergängern als Unterstand bei einem überraschenden Regenguss oder als gemütliches Pausenplätzchen bei einer Wanderung durch die Weinberge genutzt. Und auch der Weinbaustammtisch trifft sich dort an jedem letzten Donnerstag im Monat, so lange es die Temperaturen erlauben. Viele Besucher hat die offene Hütte im Klepberg also, aber einen Namen hatte sie bislang nicht.

Werner Schreiber, der schon seit 45 Jahren ehrenamtlicher Rebenschutzwart in Dietlingen ist und regelmäßig zum Stammtisch der Hobby-, Nebenerwerbs- und Ertragswinzer kommt, hatte einen Vorschlag, dem seine Mitstreiter beim Weinbaustammtisch sofort zustimmten. Die Hütte, deren Bezeichnung zuvor stets nur „Ha, die von d’Gemeinde halt“ lautete, wie Edda Santucci schmunzelt, sollte nach dem im September 2020 verstorbenen Walter Appenzeller benannt werden. Der Gemeinderat stimmte nach einiger Beratung zu.

Und so konnte am Donnerstagabend in einer kleinen, zünftigen Feier, zu der nicht nur der Weinbaustammtisch, sondern auch Bürgermeister Steffen Bochinger, Vertreter des Kelterner Gemeinderats und aus der Familie Bruder Achim und Mutter Alma Appenzeller sowie der Neffe Paul Henkel kamen, der neue Name enthüllt werden. Nun bietet also die Walter Appenzeller-Weinberghütte Schutz und einen gemütlichen Ort zum Verweilen.

Das Schild ist über dem Platz angebracht, an dem Walter Appenzeller am liebsten saß und sich mit seinen Winzerkollegen austauschte. Er gründete den Weinbaustammtisch 1996 und setzte sich auch in seinem Hauptberuf im Landwirtschaftsamt Enzkreis immer mit großem Engagement und viel Leidenschaften für die Belange seiner Landwirte und Winzer ein. Appenzeller war in Keltern nicht nur wegen seines stets präsenten Huts auf dem Kopf, sondern auch wegen seiner zuweilen streitbaren und lautstarken Äußerungen bekannt. Im Weinbaustammtisch ist sein Verlust immer noch sehr deutlich zu spüren, menschlich wie auch fachlich war er ein unersetzbarer Ansprechpartner. Und nun trägt auch die Walter Appenzeller-Weinberghütte dazu bei, dass sein Name in Keltern in aller Munde bleibt.

Bio-Weinbau und Kelterei in Keltern

Farm-Fenster – Die Landwirtschaft im Enzkreis

Folge 5: Bio-Weinbau und Kelterei

Was macht die Landwirtschaft im Enzkreis aus? Wer prägt unsere Kulturlandschaft und produziert unsere Nahrungsmittel vor Ort? Die Artikelserie „Farm-Fenster" beleuchtet Aspekte der hiesigen Landwirtschaft und ihre Bedeutung für die Menschen in der Region. Im fünften Teil der Serie geht es um Ökologischen Weinbau und das Genusserlebnis beim Verkosten der Weine.

Ein sonniger Herbstmorgen zwischen Pfinzgau und Nordschwarzwald. In den Weinbergen spiegelt der schwindende Tau das Sonnenlicht auf den Rebenblättern, die feuchten Trauben laden in satten Farben zur Lese ein. Ein wunderbarer Tag für das Weingut Claus Bischoff und seine Erntehelfer, die sich auf der Dietlinger Sommerhälde an diesem Tag die Rebsorte Sauvignon Blanc vornehmen. Jede einzelne Beere wird hier manuell geerntet; von maschineller Unterstützung hält der Junior-Chef des Weinguts, Robin Bischoff, nichts. „Die erste Selektion findet direkt am Weinstock statt, noch vor dem Abtrennen des Stiels“, erklärt Robin Bischoff, dessen Vater Claus ebenfalls mit von der Partie ist.

Das Winzer-Duo legt großen Wert auf den optimalen Zustand der Frucht, weshalb nur reife und gesunde Trauben in den Kisten landen. Für das Dutzend Helfer bedeutet dieser Anspruch, mit großer Hingabe und Sorgfalt ans Werk zu gehen. Bis die Reihen abgearbeitet sind, dauert es eine ganze Weile. Dabei lassen sich durch die Reben wunderbare, anregende Gespräche führen. Alle Erntehelfer sind Freunde und Bekannte der Bischoffs, manche nennen sich nicht ohne Stolz auch „Kunden“. Entsprechend locker ist der Umgang: Es wird fleißig gearbeitet, aber auch oft gelacht.

Robin Bischoff ist ebenfalls gut gelaunt, was nicht nur an der gründlichen Lese an diesem Vormittag liegt. „Die gemeinsame Zeit im Weinberg ist immer etwas Besonderes, darauf freue ich mich jedes Jahr“, erzählt der 45-Jährige begeistert. Seit einer Reise zu den weltberühmten Weingütern im französischen Médoc anno 2002 brennt der gelernte Koch für das Handwerk und die Kunst mit dem edlen Genussmittel. Dabei hätte er eigentlich schon früher auf den Geschmack kommen können: Die Eltern Edith und Claus waren bereits in jungen Jahren Besitzer eines kleinen Weinguts und bauten das Geschäft in den 1980er-Jahren auf; parallel legte Claus Bischoff seine Winzergesellenprüfung ab.

„Als Kind wollte ich nicht in die Branche einsteigen“, gesteht Robin Bischoff, „aber als mir klar wurde, was alles hinter dem Endprodukt steckt, wurde ich neugierig“. Bald war ein nachhaltiges Interesse geweckt; die Aussicht, irgendwann komplett den Beruf zu wechseln, schien nicht mehr abwegig. Das lag vor allem auch daran, dass der Bio-Weinbaubetrieb Claus Bischoff (seit 1990 ECOVIN-Mitgliedschaft) großes Entwicklungspotenzial bot und einem „Rohdiamanten“ glich. Ab 2004 wurde der Junior zunächst nebenberuflich aktiv und absolvierte einige Jahre später eine Fachausbildung. Am Ende hatte er den Winzer-Gesellenbrief – und die Perspektive, mit seinem Vater ein florierendes Weingut zu führen.

Bio-Qualität aus Keltern

Das Alleinstellungsmerkmal „Einziger Bio-Betrieb mit eigener Produktion in der Winzer-Hochburg Keltern“ ließ sich erwartungsgemäß gut vermarkten, doch was vor allem für Bischoff-Wein stehen sollte, war und ist bis heute die erfahrbare Bio-Qualität. Dafür legen Vater und Sohn viel Herzblut in die Bewirtschaftung der rund siebeneinhalb Hektar mit (20 Sorten, davon fünf pilzresistent) und achten beim Anbau und Ausbau streng auf die Vorgaben der ökologischen Richtlinien. Ob beim Rebschnitt im Winter, bei Biege-, Binde- und Laubarbeiten oder Einsaaten im Frühling, beim Entblättern der Reben und Pflanzenschutz-Maßnahmen im Sommer oder bei der Ernte im Herbst: Alle Arbeitsschritte sind wichtig für das finale Produkt.

Ein Faktor jedoch übertrifft alle anderen: die Natur. Robin Bischoff sieht sich selbst nur als „Veredler, weil den guten Wein nicht ich mache, sondern die Natur“. Zu rund 80 Prozent sei das Ergebnis von den Umweltbedingungen abhängig, den Rest könne er als Winzer beeinflussen: zum einen im Weinberg, wo es unter anderem auf die richtige Bodenbearbeitung und Pflanzenpflege ankommt; und zum anderen in der Kellerei, wo Keltern, Gärung und Ausbau der Weine, die Lagerung im Holzfass oder Edelstahltank und das Abfüllen in Weinflaschen vor sich geht.

„Wenn sich ein Jahrgang wie der diesjährige durch ungünstige Wettereinflüsse anders entwickelt als erhofft, kann ich das anschließend nicht mehr kompensiere“, so der Winzer. „Aber das möchte ich auch gar nicht. Für mich gibt es keine schlechten Jahrgänge – jeder Wein steht mit seinem Charakter genau für das Jahr, in dem er gereift ist.“ Seine Aufgabe sei es, diese Eigenheiten für den Konsumenten durch die passenden aromatischen Akzente zurück in die Erinnerungen zu rufen. Den Bischoffs ist es wichtig, durch ihre Weine die Region und den Jahrgang authentisch zu repräsentieren. Umso schöner sind daher die Rückmeldungen der Kunden, wenn ein Wein gemundet hat.

Kurz und knapp…

305 ha Rebfläche werden 2021 im Enzkreis von 85 Winzern bewirtschaftet. Auf rund der Hälfte der beantragten Rebfläche werden Traubenwicklerarten durch ein Verwirrungsverfahren (mittels Pheromonen) bekämpft und damit der Einsatz von Insektiziden reduziert.

Winzer und Weingüter mit Direktvermarktung sowie Besenwirtschaften im Enzkreis stehen im Einkaufsführer des Enzkreises. Er liegt in den Rathäusern und bei vielen Direkt-Vermarktern aus und ist auf der Homepage des Landratsamtes zu finden (Suchbegriff „Einkaufsführer“). Quelle: Landratsamt Enzkreis

Es tut sich was in der Weinbaugemeinde Keltern

Wer sich Sorgen um die Zukunft der Weinbautradition in Keltern gemacht hat, kann sich jetzt entspannt zurücklehnen….

Im letzten Jahr haben einige Winzer altershalber ihren Weinbaubetrieb eingestellt und mußten deshalb einen Nachfolger suchen. Zu ihrer Überraschung fanden sich sogar für große Flächen neue Besitzer, die den Mut haben, in dieser schwierigen Zeit etwas Neues zu beginnen oder Bestehendes auszubauen!

So hat das so hat das Gemeinschaftsprojekt der Weinberghütte Keltern und dem Weingut Baur aus Dietlingen 1 ha Weinberge rund um die bekannte Weinberghütte in Ellmendingen übernommen. Die z. T. schon über 50 Jahre alten Reben waren schon zu schwach und ergaben keinen Ertrag, die Zeilenabstände waren zu gering und konnten somit nicht maschinell bearbeitet werden, die alten Holzpfähle morsch. Deshalb haben sich die Betreiber entschieden, die alten Reben zu entfernen und mit einer Neuanpflanzung der Weißweinsorten Chardonnay, Weißburgunder und Grauburgunder dem neuen Konsumverhalten des Verbrauchers gerecht zu werden, der auf inzwischen leichte und spritzige Weißweine mit weniger Säure bevorzugt.

Außerdem haben junge Winzer wie Patrick Seeman, Matthias Schäfer und Armin Bayer neue Weinberge angelegt, Melanie Frank von Kelternwein hat die ihren mit neuen Reben ergänzt.  Hier liegt der Schwerpunkt der Nauanpflanzungen nicht nur auf den traditionellen Sorten Schwarzriesling und Müller-Thurgau, auch Tempranillo, Syrah, Cabernet Sauvignon und Gewürztraminer finden in Keltern inzwischen ein gutes Gedeihklima .

Auch spielt der Umweltschutz und das Einsparen von Spritzmitteln auch in Keltern eine immer größere Rolle. Nachdem schon die Weingüter Claus Bischoff und Gerhard Neye seit einigen Jahren pilzwiderstandsfähige Rebsorten anbauen, pflanzen die Weingüter Weinstein, Schäfer und Guthmann die pilzwiderstandsfähige Sorte, kurz Piwi genannt, Souvignier gris an.

Man sieht – mit Keltern muß man immer rechnen und der Weinbau hat sich für die Zukunft gerüstet! Freuen wir uns auf die Vielfalt von Weinen – produziert von vielen verschiedenen, engagierten, innovativen und auch mal experimentierenden Winzern!

Weinbau in Keltern

Welche Rebsorten werden in Keltern angebaut?

Die Gemeinde besitzt eine Gesamt-Rebfläche von über 63 ha. Der Weinbau wurde vermutlich schon von den Römern in die Gemeinde gebracht. Die Hauptrebsorten in Ellmendingen sind der Schwarzriesling und der Blaue Spätburgunder. In Dietlingen überwiegt der Müller-Thurgau. Der größte Teil der Reben wird von Feierabendwinzern bewirtschaftet. Die Winzerinnen und Winzer werden fast alle von der Weinbaugenossenschaft Keltern-Ellmendingen bestens betreut. Die Weine allerdings werden seit einigen Jahren bei der Winzergenossenschaft Weingarten (Baden) vorzüglich ausgebaut und in den Keltern verkauft. Zwei Weingüter in Dietlingen vermarkten ihre Weine selbst. Drei Weingüter in Keltern arbeiten ökologisch. Vorzügliche Winzersekte und edle Brände bezeugen das gute Klima in Keltern. Der neu angelegte Weinwanderweg führt durch das landschaftlich schöne und interessante Rebgebiet. An modern gestalteten Hinweistafeln kann man das Wichtigste und die Besonderheiten über den Wein und den Weinbau erfahren. Jährlich am 3. Wochenende im September findet das Kelterner Weinwanderwochenende mit Kelterkonzert am Samstagabend, Weinwandertag durch die Weinberge von Dietlingen und Ellmendingen am Sonntag und dem Dietlinger Kelterfest am Sonntag und Montag statt. Mit von den Winzern geführten Wanderungen und Weinständen in den Weinbergen ist dies in Keltern eine gerne angenommene Veranstaltung. Das weit über die Kelterner Grenzen hinaus bekannte Weinfest findet jedes Jahr am 2. Wochenende im September statt.

Termine und Veranstalltungen unserer Winzer rund um das Thema Wein entehmen Sie bitte dem aktuellen Weinbauflyer (PDF-Dokument, 2,30 MB, 21.10.2020).

Gault&Millau Weinguide vergibt zwei Trauben an Dietlinger Weingut Physiokrat

Alle Jahrgänge der Cuvée Physiokrat mit „sehr gut" bis "ausgezeichnet“ bewertet

Im jährlich erscheinenden Gault&Millau Weinguide, einem Standardwerk des deutschen Weines, werden seit 35 Jahren die besten deutschen Weinerzeuger mit Trauben ausgezeichnet und die Weine nach dem weltweit verwendeten 100-Punkte-System bewertet. Für die Ausgabe 2018 begutachtete das Team von hochkarätigen Fachleuten mehr als 11.000 der besten deutschen Weine. Dabei wurden alle Jahrgänge der Cuvée Physiokrat mit den Noten „sehr gut“ bis „ausgezeichnet“ bedacht, was im Falle von „ausgezeichnet“ nach dem Bewertungssystem des Weinführers bedeutet: „Beeindruckender Wein mit großer Komplexität und Tiefe, ausgeprägter Typizität und sehr gutem Reifepotenzial.“ Der Physiokrat ist eine Cuvée aus Cabernet Sauvignon, Merlot, Cabernet Franc und Syrah, welche auf dem Dietlinger Muschelkalk hervorragend gedeihen und 12 bis 24 Monate in zumeist neuen Barriquefässern aus europäischer Eiche reifen. Damit kreiert Inhaber Uwe Blumhofer einen Wein, der nach seiner Philosophie „die hohe französische Kunst der Weinbereitung mit der Akribie und den strengen Qualitätsstandards eines deutschen Erzeugnisses vereint“. Das in Deutschland einzigartige Konzept, mit der ausschließlichen Erzeugung nur eines Weines, mündet in der exklusiven Vermarktung an die deutsche Spitzengastronomie. Die Publikation im bekanntesten und einflussreichsten deutschen Weinführer wird sicher auch Keltern und dem örtlichen Weinbau bundesweit mehr Aufmerksamkeit verleihen.

Erzeugergemeinschaft Kelternwein erhielt Auszeichnungen für den Jahrgang 2015

Neun auf einen Streich

Gleich neun Auszeichnungen konnte die Erzeugergemeinschaft Kelternwein bei der jüngsten Weinprämierung des Badischen Weinbauverbands in Freiburg einheimsen. Dieses tolle Ergebnis im zehnten Jahr des Bestehens von Kelternwein freut nicht nur die beiden Geschäftsführer Melanie Frank und Alexander Deeg, auch die Winzer die den größten Anteil an diesem Erfolg haben sind erfreut. Die Qualität des Jahrganges 2015 war so überragend, dass gleich drei Mal Gold und sechs Mal Silber in die badische Weinbaugemeinde gingen.

Im Einzelnen wurden der 

  • 2015er Ellmendinger Keulebuckel Spätburgunder Weißherbst Kabinett
  • 2015er Dietlinger Klepberg Riesling Kabinett trocken
  • 2015er Ellmendinger Keulebuckel Spätburgunder Spätlese trocken

jeweils mit einer Goldmedaille prämiert.
Begeistert von den Weinen und den dafür erhaltenen Auszeichnungen stellt Melanie Frank erfreut fest: „So viele Medaillen wie dieses Jahr gab es für Kelternwein noch nie auf einmal, und das obwohl nicht alle Weine verkostet wurden. „Wir haben noch einige unserer Top-Weine im Fass, die werden wir auch noch zur Prämierung anstellen. Dabei wird sicherlich ebenfalls ein gutes Ergebnis rauskommen“, wagt Alexander Deeg eine erste Prognose. Inzwischen ist auch der 2016er Jahrgang im Keller und auch er besticht mit hervorragender Qualität. Das schöne, trockene Wetter im September hat die Trauben wunderbar reifen lassen, so dass die Schwierigkeiten vom Frühjahr und Frühsommer aufgeholt und ausgeglichen werden konnten. Damit blickt Kelternwein zuversichtlich auf das bevorstehende Weihnachtsgeschäft und auch auf die Zukunft. So werde mit großem Engagement aller die Geschichte der noch jungen Erzeugergemeinschaft mit Erfolg fortgeschrieben. Aktuell gehören Kelternwein insgesamt 36 Winzer an die mit Ihrer Arbeit im Weinberg den Grundstein für Weingenuss mit Kelterner Weinen garantieren, „denn sowohl Kelternwein und auch die Winzer machen ihre Arbeit mit Herzblut“ resümieren Melanie Frank und Alexander Deeg in der Verkaufsstelle an der Poststraße 6a in Dietlingen.

Der Wein-Jahrgang 2015

Selten dürfte ein Wein-Jahrgang im Ergebnis so stark vom Kleinklima – die Niederschlagsmengen variierten stark – geprägt sein wie 2015. Es war überall ein Jahrgang, der die Reben extremen Hitzeperioden aussetzte, in Keltern hatten wir zwischen dem 5. Juni und dem 31. August 27 Tage, an denen das Thermometer die 30°C-Marke überstieg, doch das war wohl überall in den deutschen Weinanbau-Gebieten vergleichbar. Den Unterschied machte die Niederschlags-verteilung. Während wir Keltern immer spätestens dann, wenn die Dürre den Winzern Sorgenfalten bereiteten, brachten Niederschläge in unseren Lagen Entspannung. Im Vergleich zu beispielsweise Brackenheim, wo es im Juli ganze 7,4 l/m² regnete (Keltern 51,1 l/m²) ging es vor Ort noch ausgesprochen gemäßigt zu. Die Kehrseite war, dass in der Nacht vom 17. auf den 18. Juli ein leichtes Hagelereignis unsere Kelterner Lagen heimsuchte. Nahezu jede Traube wies einzelne verletzte oder zerstörte Beeren auf und man sorgte sich über Wochen, ob von diesen Beeren nicht eine extrem frühe Fäule ausgehen könnte, die im schlimmsten Fall den Ertrag des gesamten Jahrganges zerstören könnte. Je länger jedoch eine Hitzeperiode nach der anderen Pilzkrankheiten in unseren Reben Einhalt geboten, desto mehr wichen die Sorgen der Winzer dem Optimismus und der Vorfreude die Lese.

Am Ende gab es dann hochreife Trauben von exzellenter Qualität in gerade noch durchschnittlicher Menge, aus denen wohl Weine auf den Markt kommen werden, die vergleichbar sein werden mit 2003 oder 2012. Während man normalerweise seine Mühe damit hat, die Säure-Gehalte auf ein harmonisches Maß zu reduzieren, ging es 2015 darum, die Fruchtsäure im Wein tunlichst zu erhalten. Gleichwohl wird der Jahrgang 2015 durch eine ausgesprochene Fülle im Geschmack geprägt sein und - so manche Menschen, die eher seltener Wein trinken wird es freuen – auch restsüße Weine wird dieser Jahrgang in höherer Anzahl hervorbringen als im Durchschnitt der Jahre. Interessant dürfte auch sein – wenn man die Gelegenheit dazu hat – die Weine der Jahrgänge 2013, 2014 und 2015 miteinander zu vergleichen. Der 13er ist reif und mit robuster Säurestruktur, der 14er ist leicht, fast filigran und der 15er besticht durch außerordentliche Tiefe und Alterungspotenzial.

Ellmendinger Keulebuckel wird nun von der Affentaler Winzergenossenschaft ausgebaut und abgefüllt

Eine gewisse Sternstunde hat der Ellmendinger Keulebuckel Rotwein erfahren. Er wird nämlich künftig in der renommierten Affentaler Winzergenossenschaft Bühl ausgebaut, abgefüllt und von dort aus vermarktet. Letzteres aber nur in der hiesigen Region. Im vergangenen Herbst hatten mehrere private Ellmendinger Winzer ihr Schwarzriesling- und Spätburgunder-Lesegut aus vier Hektar Fläche per Lkw in die rund 60 Kilometer entfernte Kellerei nach Bühl-Eisental bringen lassen. Dort wurde der Rebensaft ausgebaut und in zwei Sorten nun auf die Flasche gezogen.

Am vergangenen Donnerstag konnte der geschäftsführende Vorstand der Affentaler Winzergenossenschaft Dr. Ralf Schäfer (3.v.l.) das Ergebnis Bürgermeister Steffen Bochinger, dem Genossenschaftsvorstand Volker Seemann und Winzer Erich Käser präsentieren. Bei der Verkostung des Schwarzriesling, halbtrocken und des Spätburgunder trocken,  jeweils auf Literflasche und des Spätburgunder Qualitätswein, trocken und des Spätburgunder, Kabinett,  jeweils auf Dreiviertel-Liter Flasche, waren alle beeindruckt und sprachen vom Beginn einer für beide Seiten fruchtbaren Zusammenarbeit. Wegen der relativ kleinen Menge, die Rede ist von zirka 20 000 Flaschen beschränkt man sich beim Vertrieb jedoch zunächst auf die Gastronomie, die seitherigen Verkaufsstellen, den Fachhandel und die regionalen Raiffeisenmärkte. Eine Sonderedition hat man für die Kelterfreunde Gräfenhausen abgefüllt. Dorthin hatte 2014  der Ellmendinger Winzer Erich Käser eine kleinere Menge Spätburgunder zum historischen Traubenpressen gegeben. Die Maische wurde nun in Affental zu einem Rosé-Wein ausgebaut. In der, mit 240 Hektar nördlichsten Winzergenossenschaft im Ortenaugebiet ist man stolz und erfreut zugleich mit den Ellmendinger Winzern und ihren Rotweintrauben etwas ganz Besonderes zu haben. Unisono betonten Weinbaugenossenschaftsvorstand Volker Seemann und Winzer Erich Käser, dass man bei der Suche nach einem Partner, (Einige Ellmendinger Winzer sind derzeit noch Mitglied in der Winzergenossenschaft Weingarten) bewusst nach einer Genossenschaft Ausschau gehalten habe um damit auch der heimischen Weinbautradition eine Referenz zu erweisen. Dies freute auch Bürgermeister Steffen Bochinger der, auch was den Weinbautourismus angeht, noch Potenztial in der Gemeinde sieht. Die Kooperation mit der Winzergenossenschaft Affental betrachtet er als einen Gewinn für beide Seiten und hofft für 2015 auf einen guten Herbst und eine weitere gute Zusammenarbeit. So ist es allen daran gelegen, den Weinbau weiter voran zu beringen. Wie dies aussieht, wird auch das am 14. Juni stattfindende Weinblütenfest in den Reblagen von Dietlingen und Ellmendingen zeigen, wo der „neue“ Keulebuckel ausschließlich in der Winzerhalle von der Weinbaugenossenschaft Ellmendingen ausgeschenkt wird.

Bioweine aus Keltern zählen zur Spitzenklasse

Dietlinger Klepberg
Ökologisches Weingut Kuckuckshof - Gerhard Neye stellte bei der jüngsten Auslobung „Bester Badischer Bioweine“ gleich zwei Spitzenweine.
Dieser Erfolg versetzt nicht nur das Winzerpaar Karin & Gerhard Neye in Feierlaune, innerhalb Baden wird auch das  "Nord - Süd - Gefälle"  wieder etwas nivelliert.

  • Dietlinger Klepberg: 2010er Weissburgunder  Qualitätswein, trocken ein Archetyp aus dem Haus derer von Pinot. Strukturierte Mineralität & fein - nervige Frucht geriert "Strahlkraft" ohne Halbwertszeit.

Ellmendinger Keulebuckel
2008er Option Z - Rotwein Cuvée  Qualitätswein, trocken Fulminante Cuvée aus pilztoleranten Rotwein-Trauben  ( PIWI'S ) badischer Züchter - Herkunft.

  • Harmonisierungs- und Reifephase durch aufwändige Holzfasslagerung.
  • Individuelle Wein-Persönlichkeiten mutieren so zu einem Neuen - Ganzen. Dekantieren obligat.
  • Auch mit diesen Weinen und dem Engagement der Winzerfamilien und Weingüter ist das Renomee des heimischen Weinbaus erneut gestiegen.

Weitere Informationen auch  beim Erzeuger Kuckuckshof Neye Telefonnummer: 07248 291 finden Sie hier.

Drei Goldmedallien für Kelternwein

Gleich in mehrfacher Hinsicht eine gute Ernte einfahren konnte dieser Tage „Kelternwein“, der Zusammenschluss ehemaliger Genossenschaftswinzer zum Vermarktungsbetrieb und eigenem Weingut. Stellvertretend für die vielen Mitgliedswinzer durfte nämlich Alexander Deeg, als Nachwuchswinzer und Geschäftsführer von Kelternwein bei der begehrten Weinprämierung des Badischen Weinbauverbands gleich drei Goldmedaillen mit nach Hause nehmen. Die hohe Auszeichnung für hervorragende Qualität gab’s für die Lage Ellmendinger Keulebuckel: Schwarzriesling Qualitätswein, trocken, für den Schwarzriesling Kabinett, trocken und den Spätburgunder Kabinett, trocken, „Insbesondere die beiden goldenen Medaillen für den Schwarzriesling sind für uns sehr wichtig; denn Keltern ist bekannt für seinen Schwarzriesling vom Ellmendinger Keulebuckel. Sein besonderer Charakter sticht im Weinbaugebiet Baden ganz besonders heraus.“ meint Melanie Frank, Mitgeschäftsführerin und ergänzt „Inzwischen ist auch der 2009er Jahrgang im Keller und verspricht von hervorragender Qualität zu werden. Das schöne, trockene Wetter im September hat die Trauben wunderbar reifen lassen ohne die Gefahr einer Fäulnis. Die Weintrinker und –genießer dürfen also gespannt sein“.

Neuer Service der Gemeinde für Weingenießer

Keltern hat seit einiger Zeit nicht nur einen eigenen Gemeindeweinberg und konnte in diesem Jahr den ersten Jahrgang lesen;  die Gemeinde hat  zudem auch 300 formschöne Weingläser, die sie en bloc oder auch in kleiner Mengen kostenlos Privat-Personen oder Vereinen zur Verfügung stellen kann. Die ansprechend mit Gemeindewappen versehenen und spülmaschinenfesten Degustationsgläser, sind eine Zierde sowohl für eigene Weinproben, als auch bei größeren Festen und Feiern.

Das Weingut Kelternwein, Dietlingen hat  freundlicherweise die Organisation des neuen Serviceangebots der Gemeinde übernommen. Reservierungen und Bestellungen sind somit unter folgender Adresse möglich.

Weingut Kelternwein -
Melanie Frank & Alexander Deeg KG
Poststraße 6a
752510 Keltern-Dietlingen
Zur Homepage

geöffnet am Donnerstag -Nachmittag, Freitag Vor- und Nachmittag und Samstag Vormittag
oder nach Vereinbarung bei Melanie Frank unter Telefonnummer: 07236 609035.

Leihgebühren entstehen keine; allerdings * muss eine Kaution von 3,--€ / Glas hinterlegt werden.  * wird bei Bruch, Verlust oder bei Irrläufern 3,- € / Glas berechnet.

„Jetzt geht’s los“ ....

Mit der Feststellung „Jetzt kann’s los gehen“ überreichte Keltern Bürgermeister Ulrich Pfeifer, den Schlüssel für die historische Kelter Dietlingen an die Vorstandschaft des Trägervereins (v.l.): Hubertus Sepp Kuhnert, Nicolas Kaupisch, Rudolf Armbruster (BM Pfeifer) Dr. Hartwig Schmittner und Joachim Jüchser. Dieser Anfeuerungsruf schallt nicht nur durch die Stadien; „Jetzt geht’s los“, dies kann nun auch der Verein „Historische Kelter Dietlingen e.V.“ sagen. Vor einem Monat mit dem Vereinszweck „..Erhalt und Wiederherstellung der historischen Kelter Dietlingen als Denkmal des Weinbaus und der Weinkultur“, ins Vereinsregister eingetragen, erfolgte vor Kurzem die offizielle und symbolische Schlüsselübergabe für das ehrwürdige Gebäude von Bürgermeister Ulrich Pfeifer an die Vereinsvertreter. Nun will man schon bis zum bekannten Dietlinger Kelterfest des Akkordeonorchesters am 17. und 18. September erste Verbesserung in der Kelterhalle vorweisen können. So soll in den kommenden Tagen zunächst die Styropor-Dämmung von der Holzbalkendecke genommen, die noch aus der Zeit stammt, als die Kelterhalle als Lager für einen Getränkehandel diente. Außerdem sollen bis zum Kelterfest die Innenwände einen neuen Anstrich erhalten. Alle darüber hinausgehenden Maßnahme, würden zuvor sowohl mit der Gemeinde, als auch mit den Fachbehörden und den betroffenen Vereinen abgesprochen, so Vorstandmitglied Hubertus Sepp Kuhnert. Was den heimischen Weinbau anbelangt, konnte der für die Kellerwirtschaft (als Teilbereich des Vereins) zuständig Rudolf Armbruster, bekannt geben, dass der Zusammenschluss der verschiedenen Winzer im Verein nun auch eine offizielle Betriebsnummer habe. In den Kellerräumlichkeiten könnte somit schon der neue Jahrgang, der aus 60 – 70 Ar Anbaufläche mit einer geschätzten Menge rund 5 – 6000 Liter stammt, ausgebaut und in Verkehr gebracht werden. In diesem Zusammenhang sei für das kommende Jahr auch der Einbau eines Lastenaufzugs geplant. Zunächst, so die engagierten Mitglieder, wolle man aber nur die genannten Maßnahmen in Angriff nehmen, gleichzeitig ein Gesamtkonzept erarbeiten, dieses mit der Gemeinde und Fachbehörden abstimmen und dann schrittweise umsetzen. Mit dieser Vorgehensweise und ersten sichtbaren Ergebnissen erhofft man sich auch einen gewissen Mitgliederzuwachs von aktuell 31 auf über 50 Personen. Dabei appellierte auch Kelterns Bürgermeister Ulrich Pfeifer an den zündenden und unterstützenden Lokalpatriotismus, der schon mit einer passiven Mitgliedschaft zum Jahresbeitrag von 25 Euro, besser noch mit einer aktiven Mitgliedschaft zum Ausdruck gebracht werden könnte. Vom gezeigten Engagement der Vereinsverantwortlichen zeigte er beeindruckt und verwies auch auf die Möglichkeit einer Zuschusserlangung aus dem Fond „Entwicklungsprogramm ländlicher Raum“. Inwieweit dieser auf der Grundlage eines Gesamtkonzeptes und der dann eher langfristigen Umsetzung erlangt werden kann, müsse allerdings noch geklärt werden. Unter der Prämisse „Gut Ding will Weile haben“ will der Verein langsam aber stetig an der Umsetzung des Vereinszieles arbeiten, wobei auch Vorstandsmitglied Rudolf Armbruster freimütig bekannte: „Unterstützung ist uns in jeder Form willkommen“.

Winzersekt - "Eine Dietlinger Renaissance in Weiß"

Keltern ist bekannt für seine Weine. Gehaltvoll die Roten oder fruchtig/frech die Weißen - ein Spiegelbild des „Terroir’s“ (der individuellen Note des Weines; hervorgegangen aus dem einmaligen Zusammenspiel aller geologischen und meteorologischen Einflüsse und Eigenheiten des Anbaugebiets) sind sie ein Markenzeichen für den Weinort vor den Toren der Goldstadt. Ob Ellmendinger Keulebuckel oder Dietlinger Klepberg die Reblagen prägen das Landschaftsbild; sind Pforte zum Schwarzwald oder Tor zum Kraichgau. Auch die Römer haben das nicht nur strategisch so gesehen. Historische Keltergebäude in allen Ortsteilen und das Heimatmuseum weisen den langen Weg zurück in die Wein-Geschichte. „Diese lange Tradition verpflichtet, ist Ansporn und macht ehrgeizig“, so der Kelterner Ökowinzer Gerhard Neye. „Weinbau ist wieder „in“. Die vielfältig strukturierten Weinbaubetriebe in Keltern sind innovativ in Sortenstruktur oder Vinifizierung. Für den Winzer Gerhard Neye, Besitzer des Öko-Weingutes Kuckuckshof in Karlsbad-Ittersbach, bedeutet Innovation nicht abheben irgendwohin, sondern die Symbiose von Vergangenheit und Zukunft. So hat das Weingut erstmalig auch einen 2003er Rivaner-Extra trocken, Winzersekt b.A. Baden kreiert; aus Überzeugung zur traditionellen Rebsorte vom Dietlinger Klepberg - ein Müller-Thurgau vom Muschelkalk. Heimisches Terroir; aber ganz und gar nicht schlicht. Flaschengärung mit feinem, fruchtbetonten Mousseux und nicht allzu trockenem Bukett. Eine „Dietlinger Renaissance in Weiß“. Gerhard Neye, „ältester Jungwinzer Badens“, bewirtschaftet zusammen mit seiner Frau Karin knapp vier Hektar Rebflächen am Ellmendinger Keulebuckel und dem Dietlinger Klepberg. Alle Weine werden entsprechend den Verpflichtungen des ECOVIN-Verbandes ohne Verwendung von Herbiziden, synthetischen Pflanzenschutzmitteln und chemisch-synthetischen Stickstoffdüngern angebaut. Quasi als Botschaftsgebäude für Kelterner Weine betreibt Gerhard Neye zudem in der Nachbargemeinde Karlsbad jeweils zur Saison im März/April und Oktober/November in Ittersbach auch seine Besenwirtschaft und beweist auch damit, dass Weinbaugeschichte nicht ausschließlich am Ort geschrieben werden muss und mit dem erstmaligen Kelterner Winzersekt auch um eine Facette reicher geworden ist.

Weinpatenschaften stoßen auf großes Interesse

Mit einer findigen Idee macht das ökologische Weingut Claus Bischoff (Dietlingen) von sich reden. Seit einiger Zeit besteht hier die Möglichkeit durch die Übernahme einer Weinreben-Patenschaft einen individuellen Beitrag zur Weinkultur zu leisten und gleichzeitig zwei Flaschen vom jährlichen Ertrag der Patenrebe über 3 Jahre hinweg zu erhalten. Weitere Einzelheiten und genaue Informationen finden Sie auf der Homepage vom Weingut Claus Bischoff.